Donnerstag, 25. Februar 2010

Dem meistüberschätzten Schweigen sein Schöpfer

ist Duchamps Marcel. Ob er ebensogerne Schach spielte, wie Heinz Pommes Schranke mit Curry verlangte, ist nicht überliefert und wird sicherlich auch keine Rolle für Breitensteins neue Intervention in den Alltag unschuldiger Menschen sein.

Jeden Freitag von 17-20 Uhr stellt der Berliner Kunstverein neben seiner aktuellen Ausstellung neue Auflagen vor. Oliver Breitensteins Liebeserklärung an Duchamp ist dabei nur die günstigste Arbeit aus der reichen Sammlung der jüngsten DotCom Unternehmung des gegenwärtigen Kunstgeschehens.
(I LOVE DUCHAMP unsignierter Aufkleber 1 Euro, signiert deutlich mehr...)
((und denselben Kleber signiert.))

Wer oder was also ist der BERLINER KUNSTVEREIN?

Der Berliner Kunstverein versucht seine eigene (und andere Existenzen) effizient zu bestreiten und mögliche Diskurse über Kunst mit Schönheit zu kontaminieren...sprich
der Berliner Kunstverein geht dabei keine unnötigen Kompromisse ein.

Ruppe Kosellecks neue Leinwandarbeit trägt dazu den programmatischen Titel bei, der mitleidsarm und unter dem Verzicht der Verwendung von Ölfarbe über das weise Weiß der arglosen chinesischen Keilrahmenarbeit mit vulgärem Edding ging...UND SO WEIT KANN ES DANN KOMMEN:

Auch Freunde zahlen für diese Arbeit satte 400,- Euro. Die gleiche Arbeit gibt es auch im Formate 30 auf 40 cm...nur ohne MonChiChi Sandale und hat damit einen diffus postdiskursiven Touch, den der Künstler ungerne vermissen möchte.

Ob wir Kosellecks Strategie für glaubhaft oder überflüssig, schön oder partiell intelligent halten sollen, bleibt mir persönlich ein Rätsel, dass sich nur dem Ausstellungsbesucher erschliessen dürfte.

Auch wird eine ebenso unnützliche wie poetische Intervention von Bernd Gülker die neuen Auflagen im BKV berreichern.

Aktuell sehen Sie neben den neusten Auflagen die Ausstellung von Marianne Tralau und Tassilo Sturm, die unter dem Titel PERLEN FÜR DAS VOLK dort gastiert.
Marianne Tralaus Mausefalle verweist auf den ideengebenden Weg, den Norman Foster ging, bis er zur neuen Kuppel des Reichstags kam. Hierzu erschien eine Fotoedition in einer 7er Auflage zum Preis von nur 200,- Euro, die sie sich jeden Freitag bei uns abholen können, solange der Vorrat reicht.

Ein Ausstellungsbesuch am nächsten Freitag, den 5. März in den beiden Etagen des jungen Vereins am Hafenweg 28 sei also wärmstens empfohlen.

Oliver Breitenstein wird sie dort empfangen, während der Kurator mit seiner Gattin zur gleichen Zeit in Freiburg in der Galerie Foth eine "Übung für Eheleute und Cocktailtomaten" aufbauen wird.

Es verbleibt mit freundlichen Grüßen für den Meisterschüler

Bernd Luthat

WEBTIPP: EINFALLSREICH VERSUCHT SICH GERADE IN EINEM NEUEN KUNSTWEBFORMAT.
Bitte besuchen und Bananenkisten sammeln. Macht Kopien und Euch die Welt untertan...(Kryptiker, 17, Vers 12.)

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