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Freitag, 7. Juli 2023

EATING UP ANOTHER EMPIRE

Liebe Freund!nnen und Freunde des Kuchens und der Kunst, 

am 15. Juli 2023 zeigen 
Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck im Rahmen ihres Projektes 
"Kuchen Essen Alles Vergessen"
ab 16:48 Uhr
im KunstQuartier, Bierstraße 33 in 49074 Osnabrück
EATING UP THE EMPIRE zu den Feierlichkeiten von 500 Jahre Westfälischer Friede - was nun?

Mittels historischer Karten, Biskuitteig, Fondon und selbstgeschlagenen Ausstecherformen, bieten wir Staaten, Städte - ganze und geschlossene, zersplitterte oder aufgeteilte Landstriche zum Einverleiben an. 

von © Sémhur / Wikimedia Commons
 Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation

EATING UP THE EMPIRE folgt den Grenzen des guten Geschmacks - denn noch nie war Geschichte so lecker wie heute.
Die beiden Konzept und Konfektkünstler!nnen aus Münster bereiten dabei den Kuchen vor, den Sie sich nicht entgehen lassen sollten.
Bis dahin 

Montag, 18. September 2017

Noch nie war Geschichte so lecker

Ruppe Koselleck und Susanne von Bülow im Zentrum für Peripherie NRW


Wir waren gestern unterwegs und aktiv auf den Kunstpunkten in Düsseldorf - genauer dort bei Ute Reehs ZENTRUM FÜR PERIPHERIE, welches sich aktuell auf einer Bausstelle am Wittenberger Weg in Garath befindet. Mit der örtlichen Bevölkerung backten wir uns entlang genagelter Grenzen durch die Konflikte dieser Welt.

KUCHEN ESSEN ALLES VERGESSEN arbeitet seit vier Jahren an dem freimütigen und leichtfertigen Konsum kuchenfertiger Staaten, Länder und En- wie Exklaven dieser gegenwärtigen und historischen Welt.

Brexit als Kuchen und eine noch unlädiertes Spanien als Bicuitzuschnitt im Zentrum für Peripherie in Düsseldorf. Historik und Kulinarik nähern sich auf europäisch blauen Folien.

Wir erstellten neue Kuchenförmchen für den BREXIT, das bevorstehende catalunische Regionalaufbegehren und nagelten uns entlang der alten Zonengrenze... Endlich reduzierten wir BRD und DDR zu einer genießbaren Geschichtstorte!

Spanien vor der Abstimmung. Wir verspeisen nationale Kostbarkeiten und verlegen Grenzen nach kulinarischen und historischen Gesetzen der tagesaktuellen Geschmäcker. Enthält Spuren regionaler und nationaler Eigenarten, sowie Zucker und bunten Fondant (gewalzt)

BRDDR als Schichtkuchen. Selten so grün und lecker.
 
Von 11 - 18 Uhr standen wir als ästheto-historische Konfliktlöser und Kuchenbäcker in Garath und genossen die wunderbar Atmosphäre des KUNSTPUNKTE OFFRAUMPROGRAMMs. Aus der nahen Ferne des Schwarzen Weges weht das Rauschen der Autobahn in unsere gut besuchte Kuchenstation, wo wir unter Planen neben der Baustelle des Wiesencafés arbeiten.


Das Zentrum für Peripherie NRW arbeitet hier inmitten sozialen Wohnungsbaus in der "rheinischen Ex-Bronx" - in einem tollen Viertel, wo uns erst schüchtern und mit zunehmenden Selbstverständnis Kinder vereinzelt und später in Scharen besuchen. Und - ehrlich, zu unserer großen Überraschung -  bleiben sie neugierig und friedlich.


Gemeinsam mit Jugendlichen stehen wir vor unbeschrifteten Landkarten, deren unbekannte Umrisslinien Länder und Konflikte, Geschichte und Geschichten ergeben, die neue Formen und Förmchen herausbilden werden. Unterschiedliche Herkünfte verweisen auf östliche Staaten und lassen uns noch einmal die Sowjetunion auflösen und Krimkekse in vielen nationalen und post-nationalen Farben entwickeln.

Krim Kekse in ukrainischen, sowjetischen und russischen Farben.

 
Irgendwo zwischen spannenden Gesprächen über geopolitische Plätzchen sowie moralischen Deplazierungen, einem aufkeimenden Kindergeburtstag (denn es versammelten sich schließlich bis zu 20 Garather Kinder und Jugendliche um uns herum, die alle zugleich und sofort (!) Kuchen backen, essen und Ländergrenzen zu Förmchen nageln wollten!) verbrachten wir einen ungewöhnlichen Tag in Düsseldorf.

Eigentlich finde ich partizipative Projekte und pädagogische Ansprüche im Kunstkontext oder besser KONSTKENTUXT regelmäßig scheußlich, schrecklich und langweilig.

Hier in Garath auf dieser seltsamen Kunstbaustelle von Ute Reeh - dieser um eine angewandte konkrete Utopie ringende künstlerische Caféwerdung, fiel mir auf einmal auf, dass es hier in GARATH ganz egal wurde, ob wir noch Kunst, Kuchen oder Geschichtsvermittlung betrieben.

Es entwickelte sich eine Stimmung die so viel Vergnügen verbreitete, dass am Ende die Jugendliche beim benachbarten ALDI die Projektflyer als ein absurdes Wahlkampfmanöver auf dem Parkplatz verteilten.

So trafen wir auf ein anderes Düsseldorf, als das, was wir kennen - auf ein unbeschwert und unbekümmert, neugieriges und hungriges Vorstadtmärchen im Schatten der feierabendschwangeren Landstraße nach woandereshin...


Und jetzt, wo wir eingepackt haben, bleiben viele Fragen im Raum stehen...und in ein paar Tagen folgen weitere Reflexionen vielleicht.

Anstelle des Brexits schlagen wir vor, diesen einfach aufzuessen, anstelle weiterer Krimkriege oder salziger catalanischer Cremas....

Historische Geschichtskuchen, Krimkeks oder catalanischer Spaltplätzchen hinterlassen zuckersüße Eindrücke einer utopischen unverdaulichen Geschichte auf dem Gaumen, im Magen ...und auch dem was dabei heraus kommt!

Susanne von Bülow und Ute Reh im Gespräch
Immer wieder ratlos und lecker!

Wir sollten uns häufiger treffen, um gemeinsam Geschichte entlang verblichener und werdender Demarkationslinien zu versüßen, zu verspeisen und zu verdauen.

Herzlich, Eure und Ihre,

Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck
für KUCHEN ESSEN ALLES VERGESSEN
im Der Meisterschüler

Mittwoch, 11. Mai 2016

Geostrategische Kuchenperformances über den Dächern

oder 100 Jahre nach Sykes und Picot verteilen Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck den nahen Osten unter sich neu auf und verspeisen mit einigem Vergnügen u.a. die französische Einflußzone auf Probe.

Seit ihrem Österreich-Ungarn Aufenthalt im Museumsquartier zu Wien entwickeln die beiden Konzept- und Konfektkünstler anhand weltpolitisch relevanter Karten historische Schicht- und Schlachttorten. Sie stellen dabei die Frage: WIE VERDAULICH KANN GESCHICHTE SEIN oder muss sie noch werden.... Doch zurück zum Anfang. Zum hundertsten Jahrestag von Sykes und Picot.

Ausschnitt aus der historische Karte von Sykes und Picot - (A entspricht der französischen Einflußzone)

Wir erinnern uns: Das Sykes-Picot-Abkommen vom 16. Mai 1916 war eine geheime Übereinkunft zwischen den Regierungen Großbritanniens und Frankreichs, durch die deren koloniale Interessengebiete im Nahen Osten nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg festgelegt wurden. 

Unterschriften von Sykes und Picot vom 16. Mai 1916
Das Abkommen wurde im November 1915 von dem französischen Diplomaten François Georges-Picot und dem Engländer Mark Sykes ausgehandelt. Nach ihren unter verschlossenen Türen getroffenen Absprachen sollten die künftigen Grenzen von Syrien, Jordanien, Irak und der Türkei geregelt werden. 

Das gut gehütete Geheimnis flog auf, als nach der russischen Revolution 1917 die Archive der  Diplomatie des Zaren geöffnet wurden. Damit wurde zum Zorn der arabischen, kurdischen oder türkischen Zeitgenossen klar, das andere geheime oder offene Abkommen mit ihnen jeweils hinfällig oder schlichtweg überbewertet - weil irgendwie nie wirklich ernst gemeint warten. WER IN ALLER WELT WOLLTE JEMALS EINEN ARABISCHEN STAAT? Bei all dem Öl dort? Never! Jamais! Niemals, vielleicht....äh oder besser doch nicht?

Im Kontext der Ausstellung "u.a. Europa" findet am 19. Juni 2016 um 15 Uhr auf dem Platz des Westfälischen Friedens in Münster eine leckere geostrategische Kuchenperformance statt.

DER WDR BESUCHTE UNS BEIM BACKEN ZU HAUSE UND IN DER GALERIE.
HIER GEHTS ZUM BERICHT.

Genagelte franz. Zonengrenze von 1916
Susanne von Bülow sticht ihren Anteil vom Kuchen aus.

Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck schlagen eine Nagelspur entlang der von Sykes und Picot vereinbarten Linien und Markierungen der möglichen Einflußzonen vom 16. Mai 1916 auf eine historische Landkarte ein. Danach zwingen sie einen millimeterstarken Aluminiumstreifen in die genagelte politische Demarkationslinie. Es entsteht dabei ein geschichtskontaminierter Ausstecher, der es erlaubt, daraus eine historische Torte zu entwickeln.

Als eine Übung vor der großen Performance NOCH NIE WAR GESCHICHTE SO LECKER!
Hier sehen wir Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck bei der Verspeisung des Libanon in Form eines Picot Teilchens auf ihrem Dach in Münster...




Demnächst mehr von den kulinarischen Forschungen rund um den arabischen Herbst 2016.

Wir wünschen jetzt schon einmal guten Apetit!

Bernd Luthat
für den Der Meisterschüler
Link zur Einladung auf Facebook.

Sonntag, 9. August 2015

Kuchen essen alles vergessen

Susanne von Bülow und Ruppe Koselleck schlagen eine Nagelspur entlang der historischen Grenzen von Österreich-Ungarn von 1914 auf eine historische Landkarte ein. Danach zwingen sie einen millimeterstarken Aluminiumstreifen in die genagelte politische Demarkationslinie, die die Doppelmonarchie von Rumänien, Bulgarien, Deutschland oder Serbien trennt. Es entsteht dabei ein geschichtskontaminierter Ausstecher, der es erlaubt, daraus eine historische Torte zu entwickeln.

Die beiden Mixed Media Künstler realisieren aktuell im Freiraum Quartier21 im Museumsquartier zu Wien ihr Projekt KUCHEN ESSEN ALLES VERGESSEN.

Österreich-Ungarn 1914
Tschechoslowakei 1918 /20



Die KuK Monarchie 1914 als Zuckermasse
Österreich-Ungarn im Fertigkuchenteig




KuK - Geschichtstorte "Austria" 1914 - 1918
Susanne von Bülow bietet ein Stück der Geschichtstorte an.

Wechselnde Grenzen, verspeiste Länder, eingemeindete oder unter welchem Vorzeichen auch immer befreite, besetzte oder einverleibte Regionen, Nationen oder Lehen, laßen sich so in Schichten auftragen und zu einem Geschichtskuchen anreichern.

Erste Kuchenspeisung in Wien, MQ, am 7. August 2015

Dies zu entwickeln, halten sich aktuell Bülow und Koselleck in Wien auf.
Wenn Sie demnächst mehr zu zeigen haben, erfahren Sie das an dieser Stelle oder mit ein paar Bildern aus dem Gesichtsbuch auch hier.


Aus der vergangenen Produktion ihrer zeithistorischen Kontaktzone soll an dieser Stelle auf die Entwicklung der handelsüblichen NAZIPANTORTE verwiesen sein.

Demnächst mehr aus dem Küchenstudio in Wien



Bis dahin wünscht einen guten Appetit

Adad Eklir für den
Der Meisterschüler