Donnerstag, 24. August 2017

Global Warning – Kunst kann Alpträume verursachen

Skulp & Blog -  eine postkryptische Bestandsaufgabe der Skulptur Projekte Münster 2017 mit multiplen Autoren - Gästen und Festen. 


Alptraum 1: Tricksen täuschen Tarnen: Das eine tun und vor dem andern warnen.

Mad Scientist Productions proudly presents: Pierre Huyghe After ALife Ahead

Sagen Sie nicht, wir hätten Sie nicht gewarnt: Der Titel der Arbeit After ALife Ahead, der Nachleben und zukünftiges Leben so unauflöslich miteinander verknüpft, steht überall deutlich zu lesen, vor außergewöhnlich langen Wartezeiten wird genauso gewarnt wie vor anderen Fallen und Fährnissen.
Aber obwohl die angekündigten Wartezeiten bei weitem überschritten werden, scheint niemandem aufzufallen, dass nie so viele Menschen das Gebäude verlassen wie es betreten.

(((Alptraum2: Auch nur die halbe Wahrheit…)))

Daher kann in der unscheinbaren ehemaligen Eissport-Halle ungehindert der Versuchsbetrieb aufrechterhalten werden, der von Pierre Cauchemar Huyghe in Zusammenarbeit mit den Apisticus-Labs am MIT und den Google-Under-Earth-Laboratories entwickelt wurde.

Was dort in Wahrheit geschieht, ist folgendes: In bestimmten Intervallen schließen sich alle Luken an der Decke der Halle und die Fenster werden elektronisch schwarz geschaltet. In der nunmehr fast vollständigen Dunkelheit, die nur von wenigen Lichtpunkten an Anzeigen und Displays vorhandener Apparaturen erhellt wird – und natürlich von den hektisch aktivierten Handytaschenlampen der Besucher – öffnen sich einige der horizontal liegenden Beton-Bodenplatten entlang ihrer sichtbaren Gussnähte. 
Gleichzeitig zerstäubt der sogenannte „Inkubator“ ein Betäubungsgas im ganzen Raum, das etwaige Hilferufe im Keim erstickt; die aufgeschobenen Betonplatten geben den Blick frei in den Keller und das unterirdische Laboratorium. Die betäubten Menschen werden von den zahlreich auftauchenden Labormitarbeitern in Schutzanzügen eingesammelt, per Injektion zum Tode befördert und anschließend in einem komplizierten Verfahren zu einer Art von biologische Nährlösung verarbeitet, die zur Tarnung (falls doch jemand mal einen Teil der seltsamen Apparaturen entdecken sollte) das an der Oberfläche stehende Aquarium befüllt, hauptsächlich jedoch die Bienen ernährt, die durch ihre Turmbauten ungehinderten Zugang ins Kellergeschoss haben.
Sobald die betäubten Besucher eingesammelt und ins unterirdische Laboratorium verbracht worden sind, ein Vorgang, der dank des gut geschulten Personals nur wenige Minuten in Anspruch nimmt, werden sämtliche riesigen Lüftungsklappen geöffnet, die Reste des Betäubungsgases können ungehindert und unbemerkt in die Atmosphäre entweichen und die nächsten Besucher können die Halle betreten.

Alptraum3: Sieht eigentlich recht harmlos aus

Ziel ist die Erforschung eines neuen, zukunftsträchtigen Ökosystems, das die Überpopulation unseres Planeten durch den Menschen mit dem Bienensterben sozusagen verrechnen soll, durch die Umstellung der Ernährungsgewohnheiten der Bienenvölker auf „Human-Nektar“.
Wir wünschen einen angenehmen Aufenthalt im Dienste der Forschung!

Dr. Frank Stein

Dr. Frank Stein ist Autor einer von Dr. Stephan Trescher und Ruppe Kosellecks skeptischen Anteilen der Restredaktion des Der Meisterschüler kuratierten kritschen Reihe über die Skulptur, versteckte 2017 – Hierbei entsteht ein Blogbuch zum Großkunstereignis zwischen Stadt- und Kunstmarketing. In lockerer Folge werden sich hier verschiedene Autorinnen und Autoren in Einzelbetrachtungen eine kritische Bestandsaufnahme über diese erfolg- wie folgenreiche Ausstellung leisten.
Diskurs auch auf FB, mögl.
..


...und für die, die nicht hereingekommen sind, als besonderen Service der Link zum VERNISSAGEN TVAU (VAUTEVAU)...man beachte das rätselhafte Gemurmel der Statisten (!) und wage es nicht zu deuten... (Anm. d. Red.)

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Singt die Biene dumm herum / macht das Dach sofort krawumm.
Mehr ist nicht zu sagen / Luke zu und: Amen.

Anonym hat gesagt…

Bissel BILLIG rainerkuehn
und SOWAT will nen Philosoph sein
Noch son BLENDER! Mehr NICHT!

Anonym hat gesagt…

Blende auf / und Blende zu:
Bild for YOU.