Montag, 9. Oktober 2023

Polly Pocket With Painted Pizzly


Wenn ergraute Eisbären im Norden Kanadas gesichtet werden, so treffen dort die schrumpfarktischen Klimaflüchtlinge auf art- und argverwandte Grizzlys und beginnen sich fröhlich zu kreuzen. Dabei entsteht der Pizzly und mit ihm eine Gattung der sich Ilka Habrich in ihrer Installation "Polly Pocket With Painted Pizzly" im BERLINER KUNSTVEREIN widmete. 

Die großformatige aquarelline Malerei an der Stirnwand des Showrooms zeigt einen grau-blau-weißen Bären, der die Polly Pocket um ein Vielfaches überragt. Dieser Umstand bewegt das bekannte Swindon Girl von 1989 einen Haufen aufzusuchen, hinter dem sie sich auch noch im Jahr 2023 verstecken kann.

Wenn Habrich in ihrer leichtfüssigen Arbeit ein Plastikgirl mit einem hintergründigen graublauen neuartigen Klimariesen konfrontiert, so verweist sie dabei auf die sich ebenso ökologisch wie sozialplastisch vollziehende Klimawende. Daß die bibbernde Polly - versteckt hinter den ausgekauten Kaugummikugeln - dabei schlechte Karten hat, scheint - aller Niedlichkeit zum Trotz - als ein ebenso evidenter wie eklatanter Abgrund aus ihrer Inszenierung heraus. 

Und so bleibt ein hintergründiges Zeugnis vollzogener Bärenliebe als eine neue biologische Unterart im Erwartungshorizont unserer terristischen Überlebenshoffnung bestehen und es bleibt die Frage, ob es ein Brüllen oder ein Grinsen des Pizzly ist, der uns Angst und Bange machen könnte?

"Polly Pocket With Painted Pizzly" beendet nächste Woche am 18. Oktober 2023 in Potsdam, in gleich drei Seminaren für KUNST IM ÖFFENTLICHEN, HALBÖFFENTLICHEN WIE PRIVATEN RAUM seine Ausstellungstourne, die Habrichs Pizzly dann nach der Ijsselbiennale in Harculo und Zwolle, dem KunstQuartier in Osnabrück, dem großen Porscheparken in Castrop-Rauxel, der UNBOXING Show im Krameramtshaus in Münster

dann endlich auch an die Universität Potsdam führen sollte, wo sie einer grundlegenden Kritik unterzogen werden wird.

Soweit so gut.
...verbleibe ich stets kryptisch und befasst

Ihr und Euer Ruppe Koselleck
als amtierender Direktor des BERLINER KUNSTVEREIN und s.b.a. #totalerkurator 2024
Der besondere Dank gilt zuvorderst Ilka Habrich für die Realisierung der wunderbare Show im kleinen Haus, sowie dem
The Polly Pocket Museum of Modern Art
für die Bereitstellung des Wechselausstellungsraumes
mit Grüßen an Robert Porth....
GLÜCK AUF und bald mehr....vom BKV wie immer unterwegs.

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