
Ruppe Koselleck arbeitet seit 13 Jahren daran, einen Ölkonzern über den Müll zu schlucken, den der Ölmulti in Form von teerglitschigen Spuren am Strand hinterläßt. Aktuell operiert der Konzeptkünstler auf dieser Plattform mit der Bildinterpretation als einer poetischen Intervention in den Kommerz. Der unübersehbaren Vergeblichkeit seines Ansinnens - BP zu schlucken - wird ein ebensogroßes Vergnügen entgegengestellt, den Konzern mit seinen ureigenen Mitteln dem Öl und dem Geld anzugreifen. Im Fließtext seiner Bildbeschreibung heißt es in Worten.
"Die Ausdruckskraft der "Mit Möven Bilder" operiert mit Methoden der freien wie vergnüglichen Assziationsanreicherung.
Hier im fünften Bild der Serie wird dem Pinselgewinsel unserer Tage eine nichtsichtbare und polivalent-transparente optische Opposition gegenübergestellt. Neben dem orangenen Pinsel, der das leinwandgerechte Bildgeschehen überragt und der mit Bitumen daran verklebt ist, wird einem gelben Dreieck eine bildbeherrschende Rolle beigeordnet.
Das Gelb wird farblich im Laufe der Zeit nachgeben - es bleicht aus und ist Ausdruck der blassen Hoffnung, daß noch in diesem Jahr eine Feindliche Übernahme von BP gelänge.
Regelmäßig werden die "Mit Möven Bilder" von Kanonen begleitet. Diese kleinen gemeinen und schmierigen Kriegsdinger sind randständig in diese Collage eingearbeitet worden. Dem Willen zur Übernahme von diversen Mineralölkonzernen im dreizehnten Jahr dieser Arbeit wird damit Nachdruck verliehen.
Für dieses Bild wurden ausgewiesene Rohölsorten aus Mississippi und Alabama 2010 und Nord- wie Ostseeölfunde verwertet.Sande aus Pensacola Beach, Florida 2010 sind auf die ehedem klebrigen Ölfunde vom Strand aufgestreußelt."
Wann mit dieser Strategie ein Konzern übernommen wird, ist fürs erste unklar - Lesen oder Bieten, Liken oder Ignorieren - wie auch immer. Der Plan steht mit oder ohne Möven zum Einkauf.
Die zweite semipoetische und transprofessionelle Dichtung finden Sie aktuell auch bei Oliver Breitensteins Ansinnen mittels Kohle den Kapitalismus einzudampfen. Er malt sich sein eigenes Geld und versteigert das bei EBAY ...

Viel Vergnügen also auf EBAY und jute Jeschäfte wünscht
Adad Eklir
an einem Sonntagabend für den Meisterschüler
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen