Im Zuge meiner FELDKULTURERBEFORSCHUNG entnahme ich am 17. März 2015 Erdproben aus geschichtskontaminierten Schlachtfeldern von 1914/18 und 1944/45 und unterzog diese ab dem 19. März einem Fruchtbarkeitstest. Das Verhalten einer modernen Feldblumenmischung aus dem Baumarkt um die Ecke in einem historischen Schlachtfelderdencocktail aus den Vogesen (Erster Weltkrieg) und dem Hürtgenwald (Zweiter Weltkrieg) wurde in einem handelsüblichen Blumentopf untersucht.
Dabei wurde in einem Fall die materielle Schlachterde mit einer Truppe Plastiksoldaten angereichert, die zuvor fachgerecht in einem Mixer auf ihren Einsatz zur FELDKULTURERBEFORSCHUNG vorbereitet wurden. (vgl. dazu das zugehörige Video).
Heute, und damit 71 Tage nach seiner Bepflanzung beginnen die Schlachterden zu blühen und es gedeiht das Radieschen.
Dieser Beitrag zum erinnerungskulturellen Kapital reflektiert das florale Werden und Vergehen und befragt alte Kriegsorte auf ihren touristischen und biologisch-ästhetischen Nutzen.
70 Jahre nach dem Krieg und gefühlte 49 Tage, bevor es einem Lebenden gelingt, das Radieschen im Marmeladenglas von unten zu betrachten.
Denn jeder Tag kann Datum werden -
und aller Boden ist von Bedeutung.
Besuchen Sie auch die aktuelle Ausstellung zum FELDKULTURERBE mit dem Beitrag
NIE WIEDER FRIEDEN. Eröffnung am 2. Juni 2015, 18 Uhr
Anmerkungen zum Beginn des kurzen 20. Jahrhunderts im MuseumQuartier in Wien.
Demnächst mehr an dieser Stelle.
Ruppe Koselleck
Beiträge zum FELDKULTURERBE 2015
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